Vom 11.-12. Mai 2018 fand in der Marxhalle in Wien wieder das Craft Bier Fest statt. Wir waren (natürlich nur für euch) dort und fassen hier unsere Highlights, Empfehlungen und Kritik zusammen.
Bierland Frankreich ?! – Experimentelles
Wie schon in einem vorherigen Artikel erwähnt, scheint Frankreich zunehmend zur Biernation zu werden. Für Wein und Champagner gibt es historisch gewachsene Auflagen, ähnlich wie hierzulande unser Reinheitsgebot, nicht aber für Bier. Und so findet man, egal wo man unterwegs ist, Craft Bier (bière artisanale) und entsprechende Läden.
Feierabend Favorit – Japa (Lucky Brews, IT)
Gerade IPA Kennerinnen und Kenner geraten irgendwann an den Punkt, an dem sie keine Mangos, Passionsfrüchte oder Litschis mehr riechen und schmecken können. Der Gaumen schreit nach Abwechslung! „Feierabend Favorit – Japa (Lucky Brews, IT)“ weiterlesen
Eine Gewissensfrage
Welcher Craft Bier Trinker kennt das nicht: Zum Feierabend schnell noch 2-3 IPA verkostet und dann aufgrund des erhöhten Alkoholgehaltes doch nicht mehr ganz fahrtauglich. Oder auch die Frage, wo die Grenze zwischen Craft Bier genießen und schlicht täglichem Trinken liegt? „Eine Gewissensfrage“ weiterlesen
Feierabend Favorit – METS von Põhjala
Ähnlich zu Kiesbys Waldbieren, über die wir neulich schon geschrieben haben, gibt es eine Forest Serie von Põhjala. Die estnische Brauerei ist ja schon seit längerem sehr bekannt für ihre Experimentierfreude. Das METS dieser Forest Serie ist ein Black IPA, welches mit Fichtensprossen und Waldblaubeeren gebraut wurde. Dazu kommen fünf verschiedene Hopfen (Magnum, Columbus, Amarillo, Mosaic und Yello Sub) und acht Malzsorten. Insgesamt dominieren die Noten eines typischen Black IPAs, also eine Kombination aus bitter und malzig/röstig. Jedoch auf eine sehr ausgewogene Art und Weise. Oft hat man bei Black IPAs das Gefühl, dass nur die Bittere des Hopfens und die Röstaromen des Malzes den Geschmack bestimmen und es dazwischen gar nichts gibt. Wer also ähnlich kritisch dieser Biersorte gegenübersteht wie ich, dem sei das METS ans Herz gelegt, das beste Black IPA, dass ich bisher getrunken habe!
Bierland Frankreich ?! – Paris
Es gibt sicher eine Million Gründe nach Paris zu fahren. Seit kurzem gibt es aber noch einen weiteren: Bier. In der französischen Hauptstadt haben sich in den letzten Jahren einige Craft Bier Brauereien gegründet und sämtliche Lokale bieten sehr gutes Bier an. Das ideale Alternativprogramm also, wenn man eine Auszeit von der ganzen Kunst braucht, die Paris sonst zu bieten hat: eine Brauereiführung.
Gose? Goose? – Goose IPA (Goose Island Beer Co., USA)
Nachdem ich auf meinem ersten Craftbierfest dachte, eine Brauerei hätte einen Rechtschreibfehler bei ihrem “Gose” Bier gemacht und das zweite O vergessen, hab ich nun endlich ein Goose Bier gefunden. Dieses hat nichts mit den deutschen Sauerbieren (Gose) zu tun, sondern ist ein IPA der Goose Island Beer Co. aus Chicago.
Prinzipiell sollte man sehr skeptisch sein, Biere die in den USA abgefüllt wurden, in Europa zu trinken. Der lange Transport über den großen Teich kann sich vor allem auf hopfige Biere wie IPAs oder Pale Ales negativ auswirken – und von dem groß angekündigten Hopfenaroma bleibt wenig übrig. Nichtsdestotrotz hat mich der frische, angenehm hopfige Duft auf mehr hoffen lassen als ein unhopfiges IPA. Und ich wurde nicht enttäuscht! Angenehme, leichte Citrusnoten wie versprochen, und eine ausbalancierte Hopfigkeit ohne zu bitter zu sein. Der Malzkörper scheint hier etwas von den 55 IBUs abzufangen. Dieser lässt sich auch an der sehr golden-gelbe Farbe im Glas erkennen. Verwendet wurden hierfür Barley Malt wie auch Malted Wheat, wobei ich letzteren für einen leichten Müsliriegelgeschmack verantwortlich mache.
Insgesamt ein leichtes (5.9 %), angenehm gehopftes IPA, welches auch für Einsteiger zu empfehlen ist. Was jedoch offen bleibt ist die Frage, ob das Bier in Chicago nicht doch hopfiger schmeckt.