Vom 11.-12. Mai 2018 fand in der Marxhalle in Wien wieder das Craft Bier Fest statt. Wir waren (natürlich nur für euch) dort und fassen hier unsere Highlights, Empfehlungen und Kritik zusammen.
Es waren selbstverständlich die üblichen Verdächtigen der Wiener Craft Bier Szene vor Ort, also etwa Beerlovers, Biergreissler, Next Level Brewing oder BEVOG. Besonders reizvoll an diesen Gatherings finde ich allerdings immer die kleinen Brauereien, die man sonst eher weniger kennt.
Deshalb haben wir hier zwei Empfehlungen die uns besonders überzeugt haben:
Der Belgier braut in der Biermacherei Bügelmüller in Korneuburg im Wiener Umland seit nun einem Jahr und war bisher völlig unter meinem Radar. Jetzt kenne ich zumindest sein “Flavourit3”, ein Strong Blonde, und das “N°5 Saison”. Ersteres hat mich absolut umgehauen, hauptsächlich wegen den verwendeten Gewürzen, nämlich Agastache und Fingerlimette. Eine Kombination, die man in der Form selten sieht, aber für einen genialen Geschmack sorgt. Auch das Saison war äußerst solide, im Vergleich zum “Flavourit3” fällt es allerdings ein bisschen unter den Tisch.
Auch aus “den alten Kronländern” wie meine Oma zu sagen pflegte waren einige Brauer anwesend. Gefühlt waren diese auch die einzigen, die sich an die Empfehlung 0,1 L Bier für 1 € gehalten haben. Die Pivovar Permon aus Tschechien war mit einem ausgezeichnetem Summer Ale angereist, das alles richtig macht: Schaum, Aroma, Geschmack – alles einwandfrei, ein Bier das als Definition eines Stils herhalten kann.
Insgesamt konnten wir an mehreren Ständen folgende Trends beobachten:
- Stouts mit Kokos (und/oder Marzipan)
- Aprikose in Gose und IPAs/Pale Ales
- Viele Sauerbiere und Gose, ideal für den Sommer
- Milkshake IPAs oder Pale Ales
Zusammenfassend:
Positiv:
- Hauptsächlich lokale Aussteller aus Wien & Umgebung aber auch aus Osteuropa (Tschechien, Polen und Ungarn)
- Ausreichend Sitzmöglichkeiten, es gab viele Bierbänke und Stehtische; insgesamt war es nicht überlaufen
- Jetons können zurückgegeben werden
- Die Halle war gut belüftet, es wurde nicht stickig
- Die letzte (nicht aktuelle) Ausgabe des Craft Beer Magazins gab es umsonst, sowie viele weitere Zeitschriften
- Große Auswahl an typischem Street Food, darunter viel BIO
Negativ:
- Relativ teurer Eintritt, im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen gab es keine Jetons dazu
- Sehr wenige Aussteller haben sich an die Empfehlung 1 € = 0,1 L gehalten; das meiste lag bei 2-3 € für 0,1 L was eher dem Flaschenpreis im Laden entspricht
- Das Glas (im Eintritt inkl.) konnte nicht gegen Geld zurück gegeben werden
- Bei Bezahlung der Jetons mit EC Karte gab es einen Aufpreis von 1 €, bei Kreditkarte 2 €
Fazit:
Selbst wenn man nicht in Wien wohnt, lohnt es sich dafür einen Abstecher in die österreichische Hauptstadt zu machen, um neue Brauereien zu entdecken!
Vormerken:
Das nächste Craft Bier Fest findet am 7. und 8. September 2018 in Linz statt.