Rom

Klar kennt man von Rom das Kolloseum, den Trevi-Brunnen und das Forum Romanum, aber wusstet ihr, dass einer der Erfinder des Teku-Pokals in Rom ein ausgezeichnetes Craft Bier Pub mit über 40 italienischen Bieren vom Fass betreibt? Nein? Wir waren eine Woche in “der ewigen Stadt” und haben uns Craft-Bier-mäßig umgeschaut.

Aber zuerst die Geschichte vom Glas: Unzufrieden mit der meist eingeschränkten Eignung der gängigen Biergläser für verschiedene Braustile entwarfen im fernen Jahr 2006 der oben erwähnte Brauer Teo Musso von Birra Baladin zusammen mit Lorenzo Dabove (genannt “Kuaska”) ein universelles Trinkgefäß. Durch die  breite und hohe Form sollen sich der Geschmack und das Aroma optimal entfalten, sowie dank des Stiels wie bei einem Weinglas das Getränk möglichst lange kühl bleiben. Der Name ergibt sich aus der Kombination der Namen Teo und Kuaska – Teku.

Teku-Pokal
Ich musste nicht lange in unserem Instagram Fundus nach einem Foto von einem Teku-Pokal suchen. Zu erkennen ist ein “echter” Teku-Pokal an der “TEKU” Gravur am Boden des Glases.

Genug geteased – das Pub von dem die Rede ist heißt Open Balladin und ihr findet es in der Spiegelstraße, der Via degli Specchi 5-6. Im Erdgeschoss ist es zwar etwas eng, dafür umso gemütlicher und entspannter ist es im ersten Stock. Dass die Biere und die Gläser in denen sie serviert werden einwandfrei sind, müssen wir wohl kaum erwähnen.

Von der Größe her nicht vergleichbar, aber mit einer guten Auswahl an Bieren vom Fass ist das Ma Che Siete Venuti A Fà, was so viel bedeutet wie “Aber wozu seid ihr hergekommen?”. Das Lokal befindet sich in Trastevere, was ein bisschen die Bar- und Ausgehregion in Rom ist. Wunderschöne enge Gässchen, viele kleine kuschlige Pubs, es ist also auf jeden Fall einen Besuch wert, selbst wenn man im Ma Che Siete Venuti A Fà keinen Platz findet.

Im äußersten Notfall darf man Bier auch aus der Flasche trinken!
Im äußersten Notfall darf man Bier auch aus der Flasche trinken!

Weniger touristisch und eher studentisch ist Tiburtino, gleich bei der römischen Sapienza Universität. Dort befindet sich auch das Luppolo 12, wo es oft auch günstige Angebote gibt, wie dienstags das “Balla co i luppoli”. Hier kostet dann alles vom Fass 3,50 €, den ganzen Abend. Das einzige das dort zu ertragen ist, sind die überragenden Wortspiele von Luppolo (Hopfen) auf Lupo (Wolf) oder eben Luppolo 12 statt Apollo 12. Ansonsten, ebenso wie der direkt nebenan gelegene Shop, absolut besuchenswert!

Wem das alles zu lokal und nicht international genug ist, für den gibt es immer noch die Brewdog Bar direkt beim Kolloseum. Hier bekommt man beinahe die gesamte Brewdog Palette in gewohnter Qualität, zu relativ teuren Preisen. Vorsicht ist auch bei der Happy Hour geboten, die ohne dass das erwähnt wäre nur für bestimmte Biersorten gilt.

Die Brewdog Bar in Rom in der Nähe des Kolloseums
Die Brewdog Bar in Rom in der Nähe des Kolloseums

Bisher habe ich zwar viel über Bier geschrieben, aber noch nichts über Essen. Das liegt einerseits daran, dass in Italien kulinarisch beinahe überall viel geboten wird und fast keine Empfehlungen notwendig sind, aber auch daran, dass wir uns den besten Tipp für den Schluss aufgehoben haben. Die Locanda del Prosciutto (Das Schinken-Gasthaus) in der Nähe des Pantheons ist der absolute Hammer. Ich lasse mich selten zu Superlativen hinreißen, aber ich habe definitiv in meinem Leben noch nie so gute Antipasti zu derart machbaren Preisen gegessen. Und obendrein wird dort regionales Craft Bier serviert! In dieses winzige Lokal habe ich mich absolut verliebt und bei meinem nächsten Rom-Besuch wird es mein erster Zwischenstopp.

La Locanda del Prosciutto - unser absolutes Highlight
La Locanda del Prosciutto – unser absolutes Highlight

Für diese Stadt muss man wirklich keine Werbung machen, ihr Ruf eilt ihr voraus, aber dass in Sachen Craft Bier eine derartige Vielfalt und Qualität geboten wird, hat mich trotzdem überrascht. Eine Woche reicht kaum um alles zu sehen, das sehenswert ist und ich würde jederzeit wieder hinfahren, auch zum Biertrinken.