Anders als bei Wein, machen sich die meisten bei Bier nicht so viele Gedanken um die richtige Lagerung. Bei Craft Bier Preisen, die denen von Wein teils sehr ähnlich sind, sollte man Umdenken. Die richtige Lagerung von Bier ist wichtig, um jegliche Art von Lichtgeschmack zu verhindern. Ein einfacher Test für alle Skeptiker: man nimmt eine Flasche Bier (es geht auch Helles) und stellt sie ein paar Tage in die volle Sonne. Diese (natürlich gekühlt) vergleicht man dann im Geschmack mit einer Flasche Bier, die seit dem Kauf im dunklen Kühlschrank stand.
Prinzipiell ist die richtige Lagerung von Bier kinderleicht: im Stehen, dunkel und kühl. Dunkel soll es sein, weil Sonnenlicht Bestandteile zersetzen kann, v.a. den sehr lichtempfindlichen Hopfen. Im Stehen, weil so die Bier/Luft Grenzfläche minimiert wird und somit die Alterung durch Sauerstoff verlangsamt (also auch die Zersetzung vom Hopfen). Aus diesem Grund sind auch Temperaturschwankungen (ähnlich wie bei Wein) zu vermeiden. Das bedeutet, dass hopfige Biere wie IPAs und Pale Ales möglichst stehend im Kühlschrank gelagert werden sollten. Jedoch ist bei diesen Bieren auch bei perfekter Lagerung immer auf das Ablaufdatum zu achten, wenn man den vollen Hopfengeschmack erleben möchte. Man merkt also schnell, dass das relativ viel Platz erfordert und den Kauf von einem Bierkühlschrank rechtfertigt. Weniger hopfige Biere überleben es hingegen auch, wenn man sie einfach hinlegt. Salzhaltige oder saure Biere wie eine Gose oder eine Berliner Weiße kann man meist auch noch nach dem Ablaufdatum trinken. Gerade die Berliner Weiße braucht meist etwas mehr Zeit, um sich voll zu entfalten. Das rechtfertigt aber keinen Bierladen, abgelaufene Biere unmarkiert zu verkaufen!
Auf den Kühlschrank verzichten können manche hochprozentigen Biere, wie ein Teil der belgischen Biere (z.B. Chimay Grande Reserve) oder Stouts, die bei 10 – 15°C (kellerkalt) gelagert und getrunken werden. Gerade bei belgischen Bieren steht die Kühltemperatur oft hinten auf der Flasche. Nichtsdestotrotz sollten auch diese Biere stehend im Dunkel gelagert werden.
Kennt man diese Basics, kann man schnell einen schlechten Craft Bier Laden und eine schlechte Brauerei ausfindig machen. Jeder richtige Craft Bier Liebhaber verkauft jedes seiner Biere direkt aus der Kühlung (oder zumindest IPAs und Pale Ales). Und jede Brauerei, die von ihrem Bier überzeugt ist, füllt es weder in grünen noch in durchsichtigen Flaschen ab. Das ist also auch der Grund, warum man immer mehr Dosenbiere wie beispielsweise bei Bevog, BrewDog oder Wild Beer Co sieht: Durch die Dose kommt weder Licht noch unser Hopfenfeind der Sauerstoff (im Vergleich zu herkömmlichen Kronkorken) durch und das Bier ist somit optimal geschützt. Zusätzlich bietet die Dose weitere Vorteile wie ein geringeres Gewicht und keine Scherbengefahr. Also kein Grund mehr zu Zögern, dass nächste Mal selbstbewusst zum Dosenbier zu greifen!
Unsere Artikel für Craft Bier Läden Empfehlungen in Wien und München sind in Arbeit!