Nennt man sich Biertrinker, dann führt kein Weg an Franken und besonders nicht an Bamberg vorbei. Rein rechnerisch kommt in Franken auf etwas mehr als 5000 Einwohner eine Brauerei – angeblich sogar Weltrekord. Es ist also durchaus möglich in Bamberg ein Wochenende lang auf Brauereien-Tour zu gehen ohne je ein Bier doppelt trinken zu müssen.
In unserer (mindestens) dreiteiligen Serie über die Stadt möchten wir vor allem zeigen wie hier althergebrachteste Brautradition und neumodischste Craft Bier Anwandlungen nebeneinander existieren und voneinander profitieren. Beginnen wir also mit der Tradition und einem Teaser:
Ich möchte gleich vorweg den Franken zu ihrer genialen Erfindung des Stehausschanks gratulieren. Gerade in der modernen und von der kompletten Digitalisierung nur mehr wenige Legislaturperioden entfernten Bundesrepublik Deutschland findet sich kaum noch Zeit sich gemütlich auf ein Bier hinzusetzen. Die andernorts angewandte Lösung das Feierabendbier entweder zu Hause oder eben gar nicht zu trinken ist eindeutig der Holzweg. Der Franke an sich kommt am Heimweg ohnehin bei durchschnittlich sieben (Schätzwert) Brauereien vorbei und genehmigt sich im Stehen zapffrischen Gerstensaft. Richtig so!
Und wirklich kann man bei der Wahl des Bieres bzw. der Brauerei in Bamberg de facto keinen Fehler machen, überall lockt ein Biergarten, ein Brauhof oder eben ein Stehausschank. Besonders erwähnenswert sind die Brauerei Fässla, das Mahrs Bräu und das Wirtshaus Zum Schlenkerla (wahlweise auch Zum Blauen Löwen oder Brauerei Heller). Überzeugt haben mich allerorts vor allem die freundliche, offene Atmosphäre und wie wenig die Lokalitäten in Bamberg mit den touristischen Massenbierschänken in München zu tun haben.
Neugierig geworden? Im nächsten Artikel zum Thema Bamberg werden wir die fränkische Brautradition genauer unter die Lupe nehmen!