Wie schon in einem vorherigen Artikel erwähnt, scheint Frankreich zunehmend zur Biernation zu werden. Für Wein und Champagner gibt es historisch gewachsene Auflagen, ähnlich wie hierzulande unser Reinheitsgebot, nicht aber für Bier. Und so findet man, egal wo man unterwegs ist, Craft Bier (bière artisanale) und entsprechende Läden.
Sauerbiere – Gose
Der Sommer nähert sich mit großen Schritten – Zeit für was Erfrischendes! Was stellt aber eine echte Alternative zu einem papp süßem Radler dar, das meist gar nicht so erfrischend schmeckt, wie man es erwartet hat? Eine Gose!
Die richtige Lagerung von Bier
Anders als bei Wein, machen sich die meisten bei Bier nicht so viele Gedanken um die richtige Lagerung. Bei Craft Bier Preisen, die denen von Wein teils sehr ähnlich sind, sollte man Umdenken. Die richtige Lagerung von Bier ist wichtig, um jegliche Art von Lichtgeschmack zu verhindern. Ein einfacher Test für alle Skeptiker: man nimmt eine Flasche Bier (es geht auch Helles) und stellt sie ein paar Tage in die volle Sonne. Diese (natürlich gekühlt) vergleicht man dann im Geschmack mit einer Flasche Bier, die seit dem Kauf im dunklen Kühlschrank stand. „Die richtige Lagerung von Bier“ weiterlesen
Feierabend Favorit – Japa (Lucky Brews, IT)
Gerade IPA Kennerinnen und Kenner geraten irgendwann an den Punkt, an dem sie keine Mangos, Passionsfrüchte oder Litschis mehr riechen und schmecken können. Der Gaumen schreit nach Abwechslung! „Feierabend Favorit – Japa (Lucky Brews, IT)“ weiterlesen
Experimentelles von Wild Beer
Allen sehr experimentierfreudigen Biertrinkern wird The Wild Beer Co nicht entgangen sein. Diese britische Brauerei aus der Grafschaft Somerset bietet eine Vielzahl an sehr außergewöhnlichen Bieren an. Damit diese auch bis zum Konsumenten außergewöhnlich bleiben, kann man die Biere seit Kurzem auch in Dosen erwerben. Für alle Preis-Leistungs-Optimierer ist hingegen die 0.75 l Flasche nahezulegen. Wir stellen euch hierdrei zufällig ausgewählte Biere genauer vor.
Feierabend Favorit – METS von Põhjala
Ähnlich zu Kiesbys Waldbieren, über die wir neulich schon geschrieben haben, gibt es eine Forest Serie von Põhjala. Die estnische Brauerei ist ja schon seit längerem sehr bekannt für ihre Experimentierfreude. Das METS dieser Forest Serie ist ein Black IPA, welches mit Fichtensprossen und Waldblaubeeren gebraut wurde. Dazu kommen fünf verschiedene Hopfen (Magnum, Columbus, Amarillo, Mosaic und Yello Sub) und acht Malzsorten. Insgesamt dominieren die Noten eines typischen Black IPAs, also eine Kombination aus bitter und malzig/röstig. Jedoch auf eine sehr ausgewogene Art und Weise. Oft hat man bei Black IPAs das Gefühl, dass nur die Bittere des Hopfens und die Röstaromen des Malzes den Geschmack bestimmen und es dazwischen gar nichts gibt. Wer also ähnlich kritisch dieser Biersorte gegenübersteht wie ich, dem sei das METS ans Herz gelegt, das beste Black IPA, dass ich bisher getrunken habe!
Bierige Podcasts
Für alle denen ein Artikel von uns die Woche nicht genügt, hier eine kleine (sehr persönliche) Zusammenstellung mit Podcasts über Bier.
Bayern traditionell anders, mit sehr viel über Bier. Teilweise auch etwas konservativ, nichtsdestotrotz sehr informativ.
- Crew Republic – Craft Beer; Entstehung von Crew Republic, Biere, Hopfenanbau und Hopfensorten
- Georg VI Schneider – Schneider Weiße; Weißbier, Geschichte der Familie Schneider Weiße
- Stephan Michel – Helles und Bockbier; Einblick in das Mahrs Bräu in Bamberg
- Elisbath Stiglmeier – Hopfenbotschafterin; gibt einen guten Überblick über die Hallertau und den Hopfenanbau
- Schwester Doris – Braumeisterin; guter Einblick in Klosterbier, das Bierbrauen an sich und die Haltbarkeit von Bier
CRE Technik Kultur Gesellschaft
In der Folge CRE194 Bier ist Tim Pritlove im Gespräch mit Andreas Bogk (Bogk Bier). Sehr ausführlicher, spannender Podcast. Andreas erklärt die sehr interessante Wiederauferstehung der Berliner Weiße. Bogk Bier existiert leider nicht mehr, sein Equipment wurde an die Schneeeule (ebenfalls sehr gutes Bier) weitergegeben.
Ortsgespräch auch wieder mit Andreas Bogk, diesmal bei Holger Klein. Eine Fortsetzung gibt es ebenfalls: WRINT Flaschen Bier II und Bierlagerräumung. Hier wird getastet.
Ein im August 2017 gestarteter Podcast über Bier. Anfangs gibt es immer Biernews, danach gibt es Tastings, Interviews. Insgesamt gibt es bis jetzt neun Folgen. Sehr gut gemacht !
Bierland Frankreich ?! – Lille
Lilles Nähe zu Belgien lässt schon hoffen, dass es in dieser Stadt mehr um Bier als um Wein geht. Und tatsächlich wird man nicht enttäuscht! Bei einem ausgedehnten Stadtspaziergang bin ich so auf den ein oder anderen Craft Bier Laden und mehrere Bars gestoßen. Eine super Auswahl, vor allem mit Bier das in Flandern gebraut wird, gibt es im Abbey des Saveurs. Sehr sympathisch und sehr humane Preise (das meiste zwischen 1,50 – 3,50 €).
Besonders typisch: das Ch’ti Bier von Castelain. Ch’ti ist der Dialekt der im Norden Frankreichs (Hauts-de-France) gesprochen wird und der bekannt durch den Film Willkommen bei den Sch’tis geworden ist. Das Bier ist relativ malzig und man schmeckt die 5.9 % etwas. (Ein Foto von dem Bier gibt es im Artikel Bière artisanale- Craft Bier auf Französisch).
Richtig Tasten
Recht schnell stellen sich folgende Fragen in der immer florierenderen Craft Bier Szene: wie behalte ich da bloß den Überblick? Wie genau hat das Bier gleich nochmal geschmeckt?
Doch wie tastet man eigentlich richtig? Zu empfehlen sind einerseits die richtigen Gläser und die richtige Temperatur, die oft auch auf den Flaschen steht. Ein tiefgekühltes Stout oder Porter wird nur wenige seiner Aromen entfalten (man trinkt es am besten zwischen 10 – 15°C bzw. kellerkalt). Dann wendet man die retronasale Technik an: Nase zu halten, Schluck Bier nehmen, runterschlucken und dann erst ausatmen. Während die Zunge nur 5 Geschmacksrichtungen (süß, sauer, bitter, umami, salzig) erkennt, kann die Nase mit deutlichem Abstand mehr – das nutzt man bei dieser Technik aus. Außerdem wird Bier nicht wie Wein im Mund hin und her gespült, denn die Kohlensäure ist ein wichtiges Beurteilungskriterium. Bier spuckt man auch nicht wie Wein aus, da man die Bittere im hinteren Bereich der Zunge schmeckt und das wiederum ist für Bier ebenfalls ein Erkennungsmerkmal. Die Geschmackswahrnehmung kann man trainieren und auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Und wie behält man da jetzt den Überblick? Ich persönlich schreibe konsequent jedes Bier auf, das ich trinke. Dazu verwende ich die 33 Bottles of Beer Tasting-Bücher. Diese sind praktisch klein, sodass ich sie überall mithin nehmen kann. Für jedes Bier kann ein sogenanntes Flavor Wheel ausgefüllt werden, indem bewertet wird, wie hoppy / floral / malty / sour etc. ein Bier ist. Außerdem kann man Daten wie die Stammwürze, den Alkoholgehalt und Preis aufschreiben und eine Gesamtbewertung abgeben, indem man bis zu fünf Sternen ausmalt. Was auch sehr nützlich ist, ist der Platz für eigene Notizen. Diese Bücher erhält man in Deutschland bei manufactum. Die Professional Edition, in welcher man noch zusätzlich die Schaumbildung (Bubblemeter) und Farbe beurteilen kann, und noch wichtiger, aus wasserabweisendem Papier besteht, hab ich bisher leider noch nirgends gefunden. Also blieb nichts anderes übrig, als sie direkt bei 33 Books auf der Homepage zu ebstellen und aus den USA zu importieren. Relativ teuer (Achtung Zoll!) und dauert lang. Anders als man vielleicht denkt, sind gerade für den Anfang diese Bücher sehr nützlich. Das Flavor Wheel hilft sehr beim Tasten eines Bieres und dem Erkennen einzelner Aromen. Es zwingt einen aktiv darüber nachzudenken, was man wirklich alles schmeckt. Am allermeisten aber helfen die Freunde, mit denen man sich sein Bier teilt. Oft sitzt man da und denkt sich: das kenn ich, sowas hatten wir schon mal…
In diesem Sinne viel Spaß beim Ausprobieren!
Bierland Frankreich ?! – Paris
Es gibt sicher eine Million Gründe nach Paris zu fahren. Seit kurzem gibt es aber noch einen weiteren: Bier. In der französischen Hauptstadt haben sich in den letzten Jahren einige Craft Bier Brauereien gegründet und sämtliche Lokale bieten sehr gutes Bier an. Das ideale Alternativprogramm also, wenn man eine Auszeit von der ganzen Kunst braucht, die Paris sonst zu bieten hat: eine Brauereiführung.